Francoise Sagan

Francoise Sagan - ihre Bücher

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Bonjour Francoise !

Francoise Sagan - die Wiederentdeckung

"Ce n'est parce que la vie n'est pas elegante, qu'il faut se conduire comme elle !"

Ein Fest für das Leben, ein Fest für die Liebe. Das waren all ihre Bücher, seit diese mutige und schonungslos ehrliche Frau 1957 mit ihrem flamboyanten Debutroman "bonjour tristesse" die ganze Welt überrumpelte.

Was das viel missbrauchte "savoire vivre" im wirklichen Leben wirklich bedeutete, konnte man schon in ihren jungen Pariser Jahren beobachten. Wenn man schnell genug war, ihrem offenen Jaguar oder Aston Martin auf der autoroute du sud , einer Landstraße, zu folgen. Wann immer die Sonne hoch genug stand, und das konnte auch im Februar sein, ging es barfuß und mit Vollgas in Richtung Cote d'Azur. Francoise Sagan war alles andere als ein dünnhäutige, Bionade-schlürfende, vegane Jungautorin, die in pseudointellektuellen Literaturzirkeln ihre geschundene Frauenseele pflegte.

Francoise lebte und liebte atemlos im hier und jetzt, trank und tanzte mit Brigitte Bardot in Saint Tropez, lebte den Jazz in Paris mit Juliette Greco, mit der sie Musik machte und Schallplatten mit ihren Texten einspielte. Sie lebte und liebte Männer und Frauen, sie trank, sie rauchte und sie raste mit ihrem ebenso autoverrückten Bruder des Nachts über die damals noch herrlich leere Peripherique wenn es zu langweilig wurde. Keine Zeit für Nichtigkeiten, kaum Zeit zu atmen, zu schreiben... In ihren späteren Jahren, nach dem brutalen Trauma ihres entsetzlichen Autounfalls, hatte sie einen jour fix mit Jean-Paul Sartre zum abendlichen Diner in Paris und sie flog mit Francois Mitterand um die halbe Welt, der die erfrischenden, unkonventionellen Gespräche mit ihr genoß. Gewiss, Konventionen jeder Art waren ihr so fremd wie die Vorstellung im trauten Heim als treue Ehefrau ihre Tage zu verbringen. Obwohl sie es einmal versucht hatte.

Derweil schrieb sie, atemlos, weinend, verzweifelt, krank, allein in ihrem Riesenhaus in der Normandie, das sie sich ein einer Nacht im Casino von Deauville am Roulettetisch erspielt hatte. Die starken Opiate, die sie nach dem Unfall in der Klinik bekam um ihre furchtbaren Schmerzen zu lindern, hatten eine suchtkranke, verzweifelte Francoise zurück in ihr noch junges Leben entlassen. Man hatte sie nicht sofort operieren können. Innere Verletzungen, multiple Frakturen an Becken, Rippen, Schulter, Beinen und Armen. Sie schrieb und sie kämpfte. Die Hilfe ihrer Freunde war das Wertvollste, das sie in jenen Tagen und Nächten hatte. Sie schrieb wie im Fieber, das Geld kam und ging .

 Die Nächte von Paris, die Bars, die Theater und Clubs waren und blieben naturgemäß in den 60er und 70er Jahren ihr bevorzugtes Revier. Sie fuhr leidenschaftlich gern Auto; weiterhin schnell und barfuß ihre geliebten, extravaganten Cabrios von Ferrari und Maserati.

Ihr Kollege, der große Thomas Bernhard sagte dazu:

"Nur im Auto und auf der Fahrt bin ich glücklich, ich bin der unglücklichste Ankommende, den man sich vorstellen kann."

Im wilden Jahr 1968 bei einem "Sit-in" an der Sorbonne - wo sich die erfolgreiche Autorin mutig der Kritik und auch den unverhüllten Anfeindungen einer linken, rebellierenden Jugend stellte - wurde sie wieder einmal von einem Studenten spöttisch angemacht: "Na, Genossin Sagan, heute mal wieder mit ihrem schicken Ferrari hier ?" 

"Nein, Monsieur", entgegnete sie kühl, "heute ist es ein Maserati." 

Großes Gelächter. Auch eine Interviewerin sprach sie einmal auf ihre lebenslange, große Liebe zu extravaganten, schnellen Automobilen an. Francoise Sagan erklärte es der Journalistin sehr freundlich und geduldig: 

" Liebeskummer, müssen Sie wissen, erträgt sich in einem Jaguar sehr viel besser als in einem Omnibus. Glauben Sie mir, meine Liebe, ich weiß wovon ich rede."

Unsere vielgeliebte Francoise wird sich sicher nicht im Grabe herumdrehen, wenn wir anmerken, dass ihre Romane nicht zu den ganz großen des vergangenen Jahrhunderts gezählt werden können. Aber sie schrieb sehr junge, sehr ehrliche Bücher über ein ewig junges Thema: die Liebe. 

Francoise Sagan - Ich glaube ich liebe niemanden mehr - mit Zeichnungen von Bernard Buffet - Aufbau Verlag - Ganzleinen - 90 Seiten - ISBN 978-3-351- 03367-5

Francoise Sagan - Mein Blick zurück - Erinnerungen - Ullstein Verlag - ISBN 3-550-08314-9

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